Pfarrerschaft: Radikale Vereinzelung bei zunehmender Entsolidarisierung

„Wenn wir die Motivation unserer Pastorenschaft verlieren, können wir einpacken!“

So steht es im Bericht über die Beratungstätigkeit des Pastorenausschusses in Hannover.

„Die überwiegende Mehrheit der Kirchenmitglieder – und zwar sowohl hochverbundene wie distanzierte – orientiert sich vor allem an ihrer nahen Ortsgemeinde und gerade nicht an der Schimäre einer nebulösen „Kirchenkreis-Kirche“, wie dies die 5. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung von 2012 noch einmal eindrucksvoll aufzeigt: „Trotz aller medialer Investitionen gilt: Sehr viele Menschen – und ganz besonders in der jüngeren Generation (…) nehmen vor allem den Geistlichen/die Geistliche vor Ort wahr, insbesondere sein/ihr Kasualhandeln. Die evangelische Kirche ist im Wesentlichen eine Vor-Ort-Kirche. Kirchenkreis-, Dekanat- oder Propsteiebene sind in der Regel unsichtbar wie die Ebene der leitendenden Geistlichen einer Landeskirche (…)“ (Thies Gundlach, EKD-Geschäftsführer, in: V. EKD-Erhebung über Kirchen, S. 131). Doch von dieser Erkenntnis unbeeindruckt betreiben „insbesondere die Superintendentinnen und Dekane, Pröpstinnen und Kreispfarrer“, die nach ihrer Selbsteinschätzung „die Kirche der Zukunft leitend gestalten“, (s. epd-Doku. 36 v. 09.09.2014, S. 2) unter Einsatz erheblicher Kirchensteuermittel den als „Reform“ kaschierten Versuch unverdrossen weiter, die Kirchenkreise als neue Identifikationsorte für die Gemeindeglieder zu etablieren und dafür Ortsgemeinden personell und finanziell auszudünnen oder gar aufzulösen. Zum Schluss verschleiern diese „Kirchen-Reformer“ ihre simple Gemeinde-Enteignung und Abwicklung der Volkskirche auch noch als „gottgewollte Weisung“ in eine neue kirchliche Zukunft.“

Lesen Sie hier den ganzen Bericht: http://www.pastorenausschuss-hannover.de/beratungserfahrungen.pdf

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