Aus dem Bericht der nordostoberfränkischen Synodalen von der Herbstsynode 2013 in Ingolstadt – oder: Wie groß ist die Lobby der Kirchengemeinden in der Synode der ELKB?
„Für das Jahr 2012 weist der kirchliche Haushalt ein Defizit von ca. 250 Millionen Euro auf, was hauptsächlich auf die Rückstellungen für die Pfarrerpensionsfonds zurück zu führen ist. Damit bleibt nicht viel Spielraum trotz der Steuermehreinnahmen, die wir 2012 erreichen: Die gute Konjunktur beschert auch unserer Landeskirche sprudelnde Steuereinnahmen. Das ermöglicht im kommenden Jahr nicht nur höhere Ausgaben (plus 5,5 %), sondern auch den Aufbau weiterer Rücklagen (z.B. für Pensionsverpflichtungen). Allerdings entwickeln sich die einzelnen Haushaltsposten sehr unterschiedlich: Während die Ausgaben für Leitung und Verwaltung um gut 10 % steigen, legen die Personal- und Sachausgaben für Kirchengemeinden und Dekanatsbezirke lediglich um 3,36 % zu. Nimmt man nur die Ausgaben in den Blick, die direkt auf die Konten der Gemeinden fließen, liegt das Plus bei gerade mal 0,66 %.
All das hat zur Folge, dass der Anteil des sog. „Innerkirchlichen Finanzausgleichs“ an den Kirchensteuereinnahmen, der den Gemeinden direkt zufließt, auf nur noch 24 % fällt. Unser Arbeitskreis „Gemeinde unterwegs“ versuchte, dem mit einem Antrag zur Aufstockung der Mittel um ca. 2 ½ Millionen Euro zu begegnen (24,5% statt 24%), scheiterte aber mit 36 zu 52 Stimmen (bei 5 Enthaltungen). Die Synodenmehrheit scheute sich gleichwohl nicht, weitere Stellen im landesweiten (überparochialen) Dienst zu genehmigen, obwohl auch damit Folgekosten von vielen Hunderttausend Euro verbunden sind. Einstimmig wurde ein Antrag zur besseren Ausstattung der kirchenmusikalischen Verbände im Jahr 2014 verabschiedet.
Immerhin war es möglich, mehr Geld für Verwaltungsstunden (Büro, Mehrarbeit, zusätzli-ches, befristetes Personal) bei der Landeskirche im Falle von Vakanzen abzurufen. Dies geht in dieselbe Richtung, wie mein Antrag aus dem Jahr 2012, die Kosten, die Vakanzen sparen, den Gemeinden wieder zur Verfügung zu stellen. Es besteht zumindest Hoffnung für die kommende Synode, dass die Arbeit, die wir in unserem letztjährigen Antrag zur Besserstellung kleiner Kirchengemeinden gesteckt haben, nicht umsonst war. Mit den Zahlen des Jahresabschlusses von 2013 werden wir nochmals den Finger in die Wunde legen, um auf die gestiegenen Fixkosten in den Gemeinden, wie Personal, Energie und EZVK Umlage zu reagieren.“ (Dr. Ulrich Hornfeck, Naila)
Lesen Sie hier den ganzen Bericht: http://www.dekanat-hof.de/download/2013herbstsynode.pdf