Wir haben es sowohl mit einer organisatorischen und finanziellen als auch machtpolitischen Schwächung der Kirchengemeinden zugunsten von Kirchenkreisen und Landeskirche, aber auch in Richtung EKD zu tun, was, sollte dieser Kurs unverändert beibehalten werden, unsere Rheinische Kirche in den kommenden Jahren von einer presbyterial-synodalen Ordnung weg zu einem synodal-episkopalen System führen wird.
Wir stehen in der Tat vor der Frage: Welche Kirche wollen wir? Oder besser: Welche Kirche sollen wir um Gottes Willen sein? Da der Umbauprozess in verschiedenen Bereichen schon weit vorangeschritten ist und im Hintergrund von Seiten der EKD zumindest gefördert, wenn nicht sogar forciert wird (Stichwort: Erweiterter Solidarpakt), da eine selbstkritische und auf die Bedürfnisse der Basis achtende Infragestellung des bisherigen Kurses innerhalb der zweiten und dritten Führungsebenen kaum wahrnehmbar ist, da die Reorganisation unserer Landeskirche immer deutlicher einer konzernorientierten Philosophie folgt, ist eine Stärkung der ersten Ebene wohl nur durch die erste Ebene selbst einzuleiten. Voraussetzung hierfür ist eine von landeskirchlichen Strukturen unabhängige Solidarisierung und Vernetzung von Kirchengemeinden, Einrichtungen und Werken, wie sie in anderen Landeskirchen schon existieren – nicht, um notwendige Veränderungen zu boykottieren, sondern um einen wirklichen Reformprozess anzustoßen, der dort beginnt und investiert, wo die kirchliche Arbeit am deutlichsten Wirkung zeigt und einem weiteren Bedeutungsverlust am effektivsten entgegenwirkt: vor Ort bei den Menschen.
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