Die Strategie der EKD hat nur ein Ziel: Strukturwandel durch Führung
Von Andreas Reinhold
(…) Dass die Ausführungen des Marketingberaters Gehör finden und auch zu theologischen Konsequenzen in der Begründung der neuen Hierarchie führen, zeigt im Workshop 5 “Was kann die mittlere Ebene” das Referat von Dr. Dr. h.c. Markus Dröge, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Er beruft sich auf Eph 4,15+16 (“Lasst uns … wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, von dem aus der ganze Leib zusammengefügt ist.”), um die Kirchenkreise und Dekanate quasi zu Kreis- bzw. Dekanatskirchen zu erklären.
[Der Kirchenkreis] ist die »Gemeinschaft der Gemeinden«. Und Gemeinschaft gehört zum Wesen des christlichen Glaubens. Christsein ohne geistliche Gemeinschaft ist kaum zu leben. Gemeinde sein ohne Gemeinschaft über die Gemeinde hinaus auch nicht – wenn wir denn die Kirche Jesu Christi sein wollen, deren Haupt er selbst ist. Er selbst ist es, der die Gemeinschaft zusammenfügt. Deutlicher als mit den Versen des Epherserbriefes kann die geistliche Bedeutung der sogenannten mittleren Ebene gar nicht ausgedrückt werden. Christus selbst ist es, der die Gemeinschaft organisiert. Und deshalb hat eine »Ebene«, die in besonderer Weise diese Aufgabe hat, eine hohe geistliche Würde.
Von dort aus kann er die Frage, was denn die mittlere Ebene sei, eindeutig beantworten: “Sie ist viel mehr als nur eine Verwaltungseinheit. Sie hat – mit dem Epheserbrief gesprochen – vom Herrn der Kirche den Auftrag, die geistliche Einheit in Vielfalt zu gestalten.” An dieser Stelle kommt Dröge auf konkrete Beispiele aus seiner Landeskirche zu sprechen (Stichwort “Regionalisierung”). Sie münden in der Zielvorstellung ein Netzwerk kirchlicher Orte zu etablieren, “in dem Gemeinden, Personen und besondere Funktionen mit unterschiedlichen Gaben und Ressourcen zu unterschiedlichen Profilen führen, die ihrerseits miteinander kommunizieren.” Was sich zunächst harmlos anhören mag, bedeutet jedoch nichts anderes, als dass Ortsgemeinden ihre vielfältigen Dienste zugunsten markanter Dienstleistungen zurückfahren und sich auf bestimmte Angebote spezialisieren, die vom Kirchenkreis/Dekanat organisiert werden. Lobend erwähnt Dröge dabei die EKiR, die in dieser Hinsicht schon Vorarbeit geleistet hat, in dem sie Kirchengemeinden verpflichtete, eine Gesamtkonzeption gemeindlicher Aufgaben zu entwickeln.“
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