Von Pfarrer Jürgen Kemper (Hannover)
„Unsere Aufgabe ist es nicht, ein Museum zu erhalten, sondern einen Garten zu bepflanzen“ (frei nach einem alten Zitat, gefunden in einem Handzettel aus dem Kloster Wülfinghausen)
1. Jeder Reformprozess der Ev.-luth. Kirche muss sich an der Basis der Gemeinden orientieren (Karle These 1), um die Entfremdung zwischen Kirchenleitung und Gemeinden zu überwinden. Sonst geht die religiöse, diakonische und Gemeinschaft bildende Kraft der Gemeinden verloren. Nur an der Basis der Gemeinden ist auch über das jeweils angebrachte Ausmaß und die Art notwendiger Regionalisierung zu entscheiden.
2. Gegenüber vielen ohne Frage notwendigen Aufgaben übergemeindliche Seelsorge und Beratung an Einzelnen (Krankenhaus, Gefängnis u.a.) muss das Bild der Kirche als einer tragenden Gemeinschaft in seiner Kraft wiedergewonnen werden.
3. Jeder übergemeindliche Dienst sollte mit einem Gemeindedienst verbunden werden, um den Bezug zur Basis zu sichern. (Möller)
4. Das Geld der Kirche sollte dort verwaltet und verteilt werden, wo es herkommt, nämlich in den Ortsgemeinden (Möller). Analog dem schwedischen Modell sollte von dort Geld an übergemeindliche und kirchenleitende Aufgaben gehen und ein Ausgleich zwischen armen und reichen Gemeinden geschaffen werden.
5. Erforderlich ist die Wiedergewinnung des Glaubensthemas (Huber) und der theologischen Steuerung (Karle) gegenüber der Dominanz ökonomischer Logik. „Der Ansatzpunkt zur Erneuerung der Kirche liegt darin, dass sie ihre eigene Botschaft ernstnimmt.“ (Huber III, 9)
6. Größtmögliche Aufmerksamkeit muss auf die religiöse Sozialisation von Kindern und Familien gegeben werden, um so neues Wachstum zu ermöglichen (Karle, These 8). Der Ort dafür sind ohne Frage die Gemeinden.
7. Im Blick auf alle Berufsgruppen (in Gemeinden und übergemeindlichen Diensten) sind die Bejahung des Glaubensthemas und die Bereitschaft zur Mitverantwortung für die Kirche als Institution geltend zu machen (Huber III, 12)
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